Deutschland: Spendenkonto der rechtsextremen AfD geschlossen

von Otto Hofmann
2 Minuten Lesedauer

Das Spendenkonto der rechtsextremen Partei Alternative für Deutschland (AfD) wurde am Mittwoch geschlossen, nachdem Aktivisten Namen für eine Petition gegen die populistische Gruppe gesammelt hatten, berichteten Medien am Donnerstag.

Die Bürgerinitiative „Omas gegen Rechts“ sammelte in einer Online-Petition über 33.000 Unterschriften, übergab diese der Berliner Volksbank und forderte die Schließung des Parteispendenkontos.

Die deutsche Zeitung TAZ Die erste Meldung über die Kontoschließung fand am Mittwoch statt, die Ereignisse wurden am Donnerstag von anderen Medien bestätigt.

Bank bestätigt Eingang des Antrags

Die Bank bestätigte, dass sie die Aktivisten getroffen und ihre Petition erhalten habe, wollte sich jedoch aus Geheimhaltungsgründen nicht zum Status des Kontos äußern.

Ein Link auf der AfD-Website, der Unterstützer zu Spenden auf das Bankkonto aufforderte, war allerdings am Donnerstag verschwunden. Spenden über andere Wege waren weiterhin möglich.

Auch die Berliner Volksbank wollte die Kontoschließung nicht dementieren.

„Nach Übergabe der Petition gehen wir davon aus, dass zwischen der AfD und der Berliner Volksbank keine Geschäftsbeziehungen mehr bestehen“, erklärte Omas gegen Rechts in den sozialen Medien.

In ihrem Post dankten sie zudem der Berliner Bank und den Petitionsstellern für ihren „Sieg“.

Omas gegen Rechts ist eine zivilgesellschaftliche Plattform, die im November 2017 von Monika Salzer auf Facebook gegründet wurde. Sie ist deutschlandweit aktiv und hat auf ihren Social-Media-Konten auf TikTok und Instagram Zehntausende Follower.

Die deutsche Nachrichtenagentur DPA berichtete, dass Überweisungen auf das Bankkonto während einer Übergangsfrist weiterhin möglich seien und das Konto weiterhin erreichbar sei.

Aufstieg der AfD stößt auf Widerstand

Eine rechtsextreme Partei wie die AfD als Kunden zu haben, sei vom „Prinzip der politischen Neutralität“ geleitet, erklärte die Deutsche Bank Anfang des Jahres.

Nach eigenen Angaben hält die Bank die geltenden Gesetze hinsichtlich der Gleichbehandlung aller Bankkunden ein.

Dies „gilt auch für politische Parteien, die in liberalen Wahlkreisen demokratisch legitimiert und in den deutschen Parlamenten vertreten sind“, sagte ein Bankmitarbeiter.

Die AfD hat in Umfragen vor allem in den ostdeutschen Bundesländern ihren höchsten Zustimmungswert erreicht. Bei der Europawahl im vergangenen Monat wurde sie in Deutschland zur stärkste Partei und konnte in fast allen Altersgruppen deutliche Zugewinne verzeichnen.

Aus Angst vor einem Wiederaufleben der extremen Rechten haben Tausende Menschen gegen die Partei demonstriert. Gruppen wie Omas gegen Rechts haben sich häufig in Opposition begeben.

Anfang des Jahres erlaubte das Verwaltungsgericht München dem bayerischen Verfassungsschutz, den Landesverband der AfD als mutmaßlich extremistische Gruppierung zu überwachen.

Die Partei gab keinen unmittelbaren Kommentar zur Kontoschließung ab.

sp,ab/rmt (dpa, DW-Quellen)

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