Deutschland: Tesla erhält grünes Licht für Fabrikerweiterung in Berlin

von Otto Hofmann
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Der US-amerikanische Elektrofahrzeuggigant Tesla hat von den deutschen Behörden trotz des Widerstands der Anwohner eine vorläufige Genehmigung zur Erweiterung seiner „Gigafactory“ vor den Toren Berlins erhalten.

Die Fabrik nahe der brandenburgischen Kleinstadt Grünheide, rund neun Kilometer südöstlich von Berlin, ist Teslas einziger Standort dieser Art in Europa.

Tesla hofft, durch die Erweiterung seine Produktionskapazität von rund 500.000 Fahrzeugen pro Jahr auf eine Million steigern zu können.

Ursprünglich war geplant, mehr als 100 Hektar Wald zu roden. Nach einer Volksabstimmung vor Ort schraubte Tesla das Projekt jedoch zurück und verwarf auch die Pläne für ein neues Güterdepot.

Baubeginn kann „auf eigenes Risiko“ erfolgen

Das Umweltministerium des Landes Brandenburg, zu dem Grünheide gehört und in dem auch Berlin liegt, teilte mit, dass die Baugenehmigung noch nicht offiziell erteilt worden sei, Tesla nach positiven Gesprächen aber „auf eigenes Risiko“ mit dem Bau beginnen könne.

Zu den genehmigten Plänen gehören die Verlegung neuer unterirdischer Leitungen, der Bau neuer Treppenhäuser und die Installation von Solarmodulen auf Dächern.

Auch ein neuer „asphaltierter Logistikbereich“ für Neuwagen ist geplant, sowie eine neue größere Produktionshalle.

Tesla, das Elon Musk gehört, ist seit März 2022 in Brandenburg tätig und beschäftigt am Standort Grünheide rund 12.000 Mitarbeiter – allerdings wurden im April dieses Jahres 400 Entlassungen angekündigt.

Im März war es unbekannten Saboteuren gelungen, einen schweren Stromausfall im Werk zu verursachen. Daraufhin reagierten hochrangige deutsche Politiker mit öffentlichen Protesten. Sie befürchteten, Musk könnte eine Verlagerung der Fabrik in Erwägung ziehen.

Im Mai versuchten Klimaaktivisten, das Gelände zu stürmen, was zu Zusammenstößen mit der Polizei führte.

mf/ab (dpa, AFP)

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