Schwache Auslandsnachfrage lässt Auftragseingänge in der deutschen Industrie sinken

von Otto Hofmann
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Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilte am Donnerstag mit, dass die Industrieaufträge im Mai den fünften Monat in Folge zurückgegangen seien.

Aus den Daten ging hervor, dass die deutschen Industrieaufträge im Monatsvergleich um 1,6 Prozent zurückgingen und damit stärker als der revidierte Rückgang von 0,6 Prozent im April.

Zwar stiegen die Inlandsaufträge leicht um 0,5 %, der Rückgang ist jedoch größtenteils auf einen Rückgang der Auslandsnachfrage um 2,8 % zurückzuführen. Aus dem Nicht-Euroraum sanken die Aufträge um 4,6 % und aus dem Euroraum sanken die Aufträge um 0,1 %.

Einen Auftragsrückgang von 2,9 Prozent verzeichnete Destatis in der Kraftfahrzeugindustrie, im „sonstigen Fahrzeugbau“ war der Rückgang sogar um 19,2 Prozent deutlich.

Was bedeutet das für die deutsche Wirtschaft?

Das deutsche Wirtschaftsministerium sagte, die neuesten Zahlen und eine jüngste Verschlechterung der Geschäftserwartungen deuteten auf eine „eher gedämpfte“ Industrieaktivität in den kommenden Monaten hin.

„Erst wenn sich der Welthandel weiter erholt und die Nachfrage nach Industrieprodukten allmählich anzieht, dürften sich die Auftragseingänge stabilisieren“, hieß es weiter.

Deutschland, die größte Volkswirtschaft Europas und traditionell ein Wachstumsmotor in Europa, hat Mühe, sich zu erholen, seit Russland in der Ukraine einen Krieg auslöste und die Preise weltweit in die Höhe trieb.

Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2023 geschrumpft, was unter anderem auf einen Rückgang im Verarbeitenden Gewerbe zurückzuführen ist.

Die deutsche Regierung geht für dieses Jahr von einem Wachstum von 0,3 Prozent aus, nachdem sie ihre Prognose zuvor von 1,3 Prozent deutlich gesenkt hatte.

fb/ab (AFP, dpa)

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